1945 Gehlberg unter amerikanischer Besatzung

Autor: K.-J. Schmidt bzw. Reinhard Schmidt, (1968 bzw. 2021) 
Gehlberg war während des zweiten Weltkrieges von Luftbombardements verschont geblieben, weil es weder militärische Objekte noch kriegswichtige Produktionsstätten besaß. Im Frühjahr 1945 konnten seine Bewohner hoffen, dass ihr an keiner wichtigen Passstraße über den Thüringer Wald gelegener Ort bei dem zu erwarteten Vormarsch der alliierten Streitkräfte wohl kaum Objekt schwerer Kämpfe sein würde, wenn ihn nicht deutsche Verbände trotz seiner zur Verteidigung nach Süden völlig ungeeigneten Lage dazu machen würde. In der Tat fanden die Abwehrkämpfe auch weit vom Dorf entfernt auf den Höhen statt. Gehlberg diente lediglich als Verbandsplatz und Quartier für eine geringe Zahl rückwärtiger Dienste. Trotzdem wurde es vom 5. April an gelegentlich, am 8. April aber heftig mit Artillerie beschossen. Es gab Verwundete und Tote unter der Bevölkerung, einige Gebäude gingen in Flammen auf, fast alle wurden mehr oder weniger stark beschädigt. 1)

Abb. 1946-001 
Der Beschuss hatte keinerlei militärischen Wert, sondern war eine Auswirkung der amerikanischen Praxis, jedes auch nur denkbare Risiko für die eigenen Truppen durch massiven Einsatz ihres enormen materiellen Kriegspotentials auszuschalten. Die relativ schwachen deutschen Verbände auf den Höhen des Gipfelgebietes verließen gegen Ende der folgenden Nacht ihre Stellungen und zogen sich, zusammen mit den im Ort befindlichen sanitäts- und Nachschubsoldaten, in nordöstliche Richtung zurück. Sie hätten das auch ohne den Beschuss des Vortages tun müssen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollten, von den alliierten Verbänden eingeschlossen zu werden, die beiderseits auf den Hauptverkehrsstraßen über das Gebirge schon weit vorgedrungen waren.

Am Morgen des 9. April 1945 rückten amerikanische Truppen in Gehlberg ein. (Nicht geklärt werden konnte von den Autoren die Aussage eines anonym bleiben wollenden Einwohner des Ortes, wonach Stollberg, der „Zamt“ und ein „Deeg“ genannter Bürger dem Amerikanern entgegen gegangen seien.)

1934 005 3 HerrenaAbb. 1934-005
v.l.n.r.: Albin Stollberg, Deeg, Oskar Hartwig II (Zamt) 
Eine mit große Vorsicht durchgeführte Durchsuchung der Gebäude nach etwa doch noch vorhandenen deutschen Soldaten verlief ergebnislos. Im Ort blieb nur eine kleine Abteilung. Sie veranlasste die Bewohner etlicher Häuser zum Verlassen ihrer Wohnungen, um selbst darin Quartier zu beziehen. Angehörige dieser Besatzung sowie durchziehender Einheiten taten das, was seit alters her bei solchen Gelegenheiten praktiziert worden ist: Sie durchsuchten die Wohnungen der Einheimischen nach Dingen, die sie sich aneignen konnten. Außer Gegenständen, welche Soldaten der verschiedensten Nationen bei solchen Gelegenheiten mitzunehmen pflegten, hatten es die Amerikaner ganz besonders auf „Souvenirs“ abgesehen. Am begehrenswertesten erschienen ihnen nationalsozialistische Embleme, Orden, Uniformteile und andere für das Hitlerreich typische Dinge. Während die Mannschaften mit großem Eifer hauptsächlich auffällige aber völlig wertlose „Trophäen“ sammelten, bewiesen ihre Offiziere mehr Sachkenntnis. Sie „requirierten“ (oder plünderten); was nach dem Artilleriebeschuss des Vortages von der wertvollen Sammlung des Glasfabrikanten Max Gundelach heil geblieben war und handlich genug zum Mitnehmen erschien. Leider wurde der danach noch verbliebene spärliche Rest wahrscheinlich von einheimischen Dieben gestohlen bzw. „Bilderstürmern“ vernichtet. So soll auch die erste funktionierende Röntgenröhre der Welt, welche vermutlich in Gehlberg hergestellt worden war, ein Opfer dieser unseligen Zeit geworden sein, was dann Anlass zu einem andauernden Streit zwischen den Glasherstellern aus Gehlberg und denen aus Stützerbach wurde.

Als Sofortmaßnahme gegen die Plünderungen und den Vandalismus ordnete die Besatzung für alle Einwohner eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf den Ortsbereich sowie eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 20 und 8 Uhr an. Wer diese Anweisungen missachtete, lief Gefahr, von Posten oder Patrouillen erschossen zu werden. Ferner musste die Bevölkerung alle Rundfunkempfänger, Fotoapparate, Ferngläser und sonstige optische Geräte entschädigungslos abliefern. Die Mitglieder der SA wurden beauftragt, unter Leitung ihres Truppenführers H. die wenigen in der Nähe Gehlbergs liegenden deutschen Gefallenen zu begraben. Diesen gerade für sie moralisch durchaus gerechtfertigten Auftrag führten die SA-Leute aber in beschämender und schlechter Weise aus. So wurde z.B. ein Grab auf dem Steinigen Hügel aus Bequemlichkeit von ihnen derartig flach ausgehoben, dass Wildtiere Teile des Leichnams mühelos freischarren und benagen konnten. Auch machten sich die SA-Männer nicht die Mühe, Ausweispapiere der Gefallenen sicherzustellen, die keine Erkennungsmarken trugen. Als man die Toten nach Jahren zwecks Umbettung exhumierte, waren die Personalpapiere leider schon verrottet und eine Identifizierung nicht mehr möglich. Bequemlichkeit oder Gedankenlosigkeit einiger Gehlberger SA-Leute vergrößerten damit ganz unnötig das Heer derjenigen Menschen, die niemals etwas über das Schicksal ihrer vermissten Angehörigen erfuhren und noch jahrelang vergeblich aus deren Heimkehr warteten.

Die Amerikaner verhafteten den hiesigen Ortsgruppenleiter der NSDAP, den Fabrikanten Emil Gundelach. Er wurde in das Gebiet der späteren Bundesrepublik verbracht. Gundelach war ein ruhiger und gutmütiger Mensch. In seiner Funktion als Ortsgruppenleiter hatte er sich nicht nur aller Repressalien gegen politisch Gegner des Regimes enthalten, sondern nachweislich sogar Denunziationen anderer Personen gegen solche Einwohner bewusst überhört, nicht weitergeleitet bzw. im Sande verlaufen lassen. Seine Verhaftung ist insofern von Bedeutung für die Ortsgeschichte, als sie das Ende des Familienbesitzes der unteren Glashütte einleitete. E. Gundelach gründete nach seiner Freilassung eine Glasfabrik in Westdeutschland, ging aber bald in Konkurs. Er kehrte nach Thüringen zurück und lebte bis zu seinem Tode in Rudolstadt.

Durch den Einmarsch der Amerikaner erlangten die als „Fremdarbeiter“ in Gehlberg beschäftigten Arbeiter natürlich ihre Freiheit und Freizügigkeit wieder. Sie begaben sich sofort unter die Obhut der Besatzungsmacht und erhielten den Status von „displaced persons“. In vielen Orten Deutschlands rächten sich diese Leute für die erlittenen Drangsale durch Plünderungen und Gewalttätigkeiten. In manchen Gegenden kam es dabei vorübergehend zu einer Terrorisierung der Bevölkerung mit Raub und Mord. Aus Gehlberg ist aus der Zeit während des Krieges auch ein Zwischenfall bekannt, bei dem ein ausländischer Arbeiter zu Schaden kam. Angeblich sei ein Fremdarbeiter geflohen, als er bei dem Versuch ertappt wurde, sich ein Huhn zu stehlen. Am darauffolgenden Morgen saßen in Begleitung von Landesschützen zwei Fremdarbeiter auf einer Bank in der Bahnhofhalle. Der eine hatte eine Wunde am Bein, und auf dem Boden befanden sich Blutflecke. Als der Zug einfuhr begaben sich alle auf den Bahnsteig. Hierzu musste der verletzte Arbeiter von dem gesunden auf dem Rücken getragen werden. Nach dem Kriege konnte nichts über das weitere Schicksal des verwundeten Mannes ermittelt werden. Es hieß lediglich, dass der Fremdarbeiter von einem zweier Gehlberger SA-Leute angeschossen wurde, die sie in der Nähe des „Langerain“ gestellt hatten. Die Angelegenheit wurde (wie so viele Verbrechen der NS-Zeit) nie aufgeklärt, hatte aber ein tragisches Nachspiel, weil später irrtümlich ein nachweislich völlig unbeteiligter Gehlberger Einwohner als Täter verhaftet und arretiert wurde.
Einen Tag nach dem Einrücken der Amerikaner zogen die Fremdarbeiter aus ihrer schäbigen Unterkunft, einer Baracke auf dem Schillingschen Grundstück, nach Oberhof um. Ihre Habseligkeiten ließen sie später mit einem Fuhrwerk nachkommen. Den Führer des Gespannes, Lapp, entlohnten sie für den Transport mit 40 Mark und Zigaretten. Ein Pole, der seit 1944 bei dem Fuhrmann Albert Eckardt gearbeitet und gewohnt hatte ⇒(EA1945-001), erschien am folgenden Tage in amerikanischer Uniform wieder bei ihm, um sich für die gute Behandlung, welche ihm im Hause Eckardt zuteil geworden war, zu bedanken. Er gab an, nicht in seine Heimat zurückkehren, sondern künftig in den USA leben zu wollen.

Nach einigen Tagen holten die US-Soldaten den Bürgermeister Wiegand mit einem Jeep ab. Die seltsame Fahrt, deren wirklicher Zweck nicht ergründet werden konnte, mag als Beispiel für die Konzeptionslosigkeit der Besatzungstruppen hinsichtlich der Regelung ziviler Belange gelten:
Herr Wiegand nahm im Auto Platz. Die Soldaten stiegen auf und setzten sich so, dass jeder freies Schussfeld in eine andere Richtung hatte. Während der Fahrt schossen sie ab und zu und zwar ohne Anlass in den Wald beiderseits der Straße hinein. Auf der Schmücke gab es den ersten Halt. Die Soldaten stiegen ab und unterhielten sich lebhaft mit dem dortigen Kontrollposten. Wiegand verstand natürlich kein Wort davon. Endlich schien man sich geeinigt zu haben und die Fahrt wurde fortgesetzt. Wieder schoss man von Zeit zu Zeit in den Wald, diskutierte an Kreuzungen wortreich mit den herum sitzenden Posten und kam schließlich vor dem Rathaus in Ilmenau an. Wiegand musste mit in das Gebäude und warten, warten, warten. Statt ihm mitzuteilen, was man eigentlich von ihm wolle, ließ man ihn nach neun Stunden wieder in das Fahrzeug steigen und brachte ihn unter nun schon gewohnten Umständen nach dem Gabelbach. Der dortige Stabsoffizier war aber auch nicht zuständig, denn nach stundenlangem Warten fuhr man wieder nach Ilmenau zurück. Als sich hier nach weiterem vergeblichem Aufenthalt immer noch kein Fortschritt erkennen ließ und es bereits zu dunkeln begann, verlor der Bürgermeister die Geduld. Er protestierte und wies darauf hin, dass er ja vor der nächtlichen Sperrstunde wieder in seinem Hause sein müsse. Nach längeren Beratungen schickte man ihn schließlich mit den Worten „Du nach Hause“ auf die Straße, mochte er zusehen, wie er trotz Sperrstunde und Dunkelheit heil nach Gehlberg zurückkam. Ein paar Tage später bestellten ihn die US-Behörden nach Arnstadt. Dort brachte er - nunmehr schon geübt – den Tag mit Abwarten zu. Schließlich wurde er zu dem zuständigen Offizier, einem Major Frank Watson, geführt. Der nahm ihn kaum zur Kenntnis und sagte ohne sich umzudrehen und den Bürgermeister anzusehen, er solle sein Amt zunächst bis zum Jahresende weiter ausüben. Das war alles. Innerlich kochend trat der Gehlberger Bürgermeister den Heimweg an. Nach dieser eigenartigen Aktion kümmerten sich die US-Besatzer nicht mehr um örtliche Angelegenheiten. Die Soldaten – es wurden immer weniger – besaßen kaum Kontakt zur Zivilbevölkerung und standen deren Problemen gleichgültig und verständnislos gegenüber. Mit Ausnahme einiger Farbiger gaben sie sich stolz und unnahbar. (dieses vielleicht auch resultierend aus den Erkenntnissen über die Taten des Naziregimes, derentwegen sie ihre Heimat zum Kampfe verlassen mussten). Chewing Gum kauend, machten die meisten einen schlaksigen und bequemen Eindruck. Selbst Strecken von nur wenigen Metern legten sie nicht zu Fuß, sondern mit ihrem Jeep zurück. Schließlich verschwanden sie ganz aus Gehlberg. Es blieb nur ein Kontrollposten auf der durch Kriegseinwirkungen erheblich beschädigten Schmücke. Anweisungen für die Verwaltung der Gemeinde kamen von Zeit zu Zeit aus der Arnstädter Kommandantur des schon erwähnten Major Watson.

Am 8. Mai brach das „Dritte Reich“ durch die bedingungslose Kapitulation seiner Wehrmacht endgültig zusammen. Für die Gehlberger, die schon seit einem Monat unter fremder Besatzung lebten, änderte sich hierdurch zunächst gar nichts. Weiterhin ruhten Bahn, Post und alle Betriebe, gab es weder Strom noch Gas. Ganz vereinzelt kehrten ehemalige deutsche Soldaten zurück, aber nur solche, die entweder aus einem Lazarett entlassen worden waren, sich der Gefangennahme entzogen hatten oder aus Gefangenenlagern entfliehen konnten. Sie fanden ihren Heimatort zwar in beschädigtem aber immerhin schon weitgehend aufgeräumtem Zustand vor. Längst hatten die Frauen, Kinder und nicht mehr zum Kriegsdienst eingezogenen älteren Männer Straßen und Grundstücke von den durch Artilleriebeschuss herabgefallenen Schiefern, Glasscherben und Gebäudetrümmern gereinigt, die Dächer notdürftig ausgeflickt und die zerstörten Fensterscheiben durch Pappe oder Holz mit eingesetzten kleinen Gläsern aus Bilderrahmen ersetzt. Es sollte aber noch Jahre dauern, bis alle Schäden wieder ganz behoben werden konnten, denn das hervorstechendste Merkmal der Nachkriegszeit hieß „Mangel“. Es fehlte nicht nur an Baustoffen und Transportmitteln für den Wiederaufbau, sondern an allen Dingen des täglichen Bedarfes, ganz besonders aber an Lebensmitteln. Allerdings hatten sich die Menschen schon während des Krieges an den Mangel gewöhnt und entsprechend darauf eingestellt. Selbst winzige Flächen nutzten sie zum Gemüse- und Kartoffelanbau, fütterten mit Abfällen Kaninchen und anderes Kleinvieh schlachtreif, verarbeiteten Wildfrüchte zu Speisen und stellten mit ausgeklügelten Rezepten Ersatznahrungsmittel her. Durch strenge Durchsetzung des Bezugsschein- und Kartensystems als „Ersatzwährung“ hatte das NS-Regime die seit Jahren verdeckt existierende Inflation unterdrückt und der Bevölkerung ein Minimum an Lebensmitteln und Bekleidung zu den Preisen von 1944 zugeteilt. Da nun die zertrümmerte Wirtschaft die zur Überwindung der Geldentwertung notwendigen Waren nicht herstellen konnte, musste die Rationierung noch lange nach dem Kriege aufrechterhalten werden. Die Konsequenzen der Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ließen sich aber wegen des Zusammenbruchs der staatlichen Autorität nicht mehr aufhalten. Der in Ansätzen verdeckt schon vorher vorhandene Schwarzmarkt- und Tauschhandel blühte in den Städten sehr schnell auf. Das Land folgte etwas später nach, weil die dazu erforderliche Freizügigkeit zunächst durch die Besatzungsmacht eingeengt war und die Eisenbahnen noch nicht wieder fuhren. Walddörfer wie Gehlberg waren von den Gebieten, in denen Nahrungsmittel erzeugt wurden, praktisch abgeschnitten. Familien, welche weder Feld noch Garten besaßen, mussten sich durch Tausch oder Dienstleistungen zusätzlich Lebensmittel verschaffen, da die zugeteilten Rationen allein zur Existenz nicht ausreichten.

Am 31.05.1945 wurde aus der Hindenburgstraße wieder die Hauptstraße.2)

Ende Mai 1945 nahm die Bahn den Personenverkehr in beschränktem Umfange wieder auf. Die Gleisanlagen und der unzerstörte gebliebenen Teil des Wagen- und Lokomotivenparks waren im Kriege heruntergewirtschaftet worden und befanden sich in einem erbärmlichen Zustand. Abgesehen von äußerlich schwer erkennbaren Mängeln an Fahrwerken und Bremsen waren fast alle Wagen sichtbar beschädigt. Sie besaßen die Personenwagen keine Fensterscheiben mehr. An ihrer Stelle hatte man Sperrholz- oder Papptafeln eingesetzt, von denen ein Teil mit winzigen Glasscherben versehen war, damit etwas Licht in das Wageninnere gelangen konnte. Viele Wagendächer waren durch Bomben- oder Granatsplitter beschädigt worden. Die Heizungen funktionierten nicht mehr. Trotzdem war der Ansturm auf die Züge gewaltig und überstieg deren Fassungsvermögen bei weitem. So fuhren Passagiere auf den Wagendächern mit oder standen auf den Trittbrettern an den Seiten der Abteilwagen und hielten sich an den Griffstangen fest. Allerdings gab es diese Bilder auf unserer Stecke wegen der Tunnel von Dörrberg, Oberhof und Zella-Mehlis nicht. Dafür machten sich das Fehlen der Abteilungsbeleuchtung und die vielen undichten Stellen besonders bei der Fahrt durch den langen Brandleitetunnel unangenehm bemerkbar. Die Abfahrtszeiten der wenigen Züge konnte man zwar auf handgeschriebenen Zetteln an den Bahnhöfen lesen, sie stimmten aber nur ganz selten. Manche Züge fielen aus, weil keine Kohlen für die Lokomotiven vorhanden waren, andere erreichten die Zielbahnhöfe nicht, da die kaum noch betriebsfähigen Maschinen unterwegs versagten. Das geschah besonders wegen der starken Steigung auf der Strecke zwischen Dörrberg und Gehlberg. Infolge technischer Mängel ereigneten sich hier in den ersten Nachkriegsjahren mehrere Unfälle, die glücklicherweise keine Personenzüge betrafen. Dazu einige Beispiele: Zwei durch Kriegseinwirkungen beschädigte Lokomotiven (Baureihe 58), die schon monatelang vor Kriegsende auf einem Abstellgeleis des Gehlberger Bahnhofes gestanden hatten, sollten zur Reparatur nach Meiningen geschleppt werden. Aus ungeklärten Gründen gerieten sie ins Rollen. Da Treib- und Kuppelstangen abmontiert waren, liefen die Räder völlig frei. Auf der abschüssigen Strecke rasten die unbemannten Maschinen, immer schneller werdend, in Richtung Arnstadt. Bereits in Dörrberg war ihre Geschwindigkeit so groß, dass sie durch die Fliehkraft aus der Rechtskurve unterhalb des Bahnhofes herausgetragen wurden und dabei ca. einhundert Meter Schienen mit sich rissen. Spätere Unglücke betrafen 3 Güterzüge, deren Bremsen versagten Zwei prallten in Gräfenroda auf dort stehende Güterzüge. Beim ersten kam das Lokomotivpersonal des Unglückszuges ums Leben, beim zweiten eine unbekannte Anzahl von Schwarzfahrern. Der dritte Zug wurde im Bahnhof Plaue auf das Anschlussgeleis der Dosdorfer Ziegelei umgeleitet, weil ein Personenzug auf der Strecke Arnstadt-Plaue unterwegs war. Trotz der ungeheuren Geschwindigkeit sprang das Lokpersonal ab und erlitt nur unerhebliche Verletzungen. Der Güterzug fuhr über den Prellbock des Gleisendes gegen den anschließenden Hügel und wurde vollständig demoliert.

Die Benutzung der Eisenbahn war unter den geschilderten Umständen alles andere als ein Vergnügen. Trotzdem bedeutete die Wiedereröffnung des Verkehrs einen ungeheuren Fortschritt. Die vielen Wanderer, die auf dem Wege zu ihrer Heimat oder zur Suche von Angehörigen und Überlebenden unterwegs waren, verschwanden von den Straßen. Menschen, die wie die Gehlberger weit entfernt von landwirtschaftlichen Gebieten wohnten, konnten dorthin gelangen, um sich bei den Bauern Lebensmittel einzutauschen. Leider eigneten sich die hiesigen technischen Glasprodukte nicht als Tauschobjekte für solche „Hamsterfahrten". Da waren die Gräfenrodaer mit ihren Einweckgläsern, Trinkgefäßen und Nachtgeschirren (!) schon besser daran. Am geschäftstüchtigsten erwiesen sich die Geschwendaer. Sie tauschten alle Arten von Thermometern und verstanden es, in dieser Notzeit erstaunlich gut zu leben. Abgeleitet von der mundartlichen Bezeichnung „kutten“ für „handeln, tauschen“, erhielt Geschwenda den Beinamen „Kuttno“. Es hieß, dass die Geschwendaer ihre Tauschbeziehungen in den folgenden Jahren bis nach Holland ausbauten. Derartige Geschäftstüchtigkeit kann aber nicht als Normalfall angesehen werden. Der Kreis derer, die aus jeder Situation Vorteile zu ziehen vermochte, war relativ klein. Das deutete sich schon in den ersten Tagen nach dem Abzug der deutschen Truppen an. Man konnte die Einzelgänger an den Fingern einer Hand abzählen, die sich damals in die Wälder schlichen, um aus den dort zurückgebliebenen Militärfahrzeugen brauchbare Teile abzumontieren und eventuell noch vorhandenen Kraftstoff abzufüllen. Es waren die gleichen Leute, die ebenfalls in der nachfolgenden Schwarzmarkt- und Schieberzeit ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen verstanden. Das traf auch für einzelne Einwohner aus den Nachbardörfern Goldlauter und Oberhof zu, welche die Schmücke, das Bucher Pirschhaus und die Fuchsfarm im Sattelbach ausplünderten. Das Gros der Bevölkerung hingegen blieb anständig und litt unter den Verhältnissen. Wer seine Familie nicht hungern lassen wollte, musste an die „Substanz“ greifen, d. h. Hausrat, Wäsche und andere Gebrauchsgegenstände bei den Bauern im Lande draußen gegen Lebensmittel eintauschen. Da diese aus dem gleichen Grunde von allen Seiten überlaufen wurden, verlangten sie für ihre Produkte immer wertvollere Tauschobjekte. Sie wurden in dem Maße reicher, in welchem die nichtbäuerliche Bevölkerung verarmte, benahmen sich in manchen Fällen auch herzlos und anmaßend und zogen sich so den Hass vieler Menschen zu. Alle diese unschönen Zeiterscheinungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Hilfsbereitschaft und gegenseitiger Beistand damals durchaus überwogen.

Die Nöte nach dem Kriege waren jedoch nicht nur materieller Art. Viele Familien hatten Angehörige auf den Schlachtfeldern verloren. Solang die Leute noch unter dem Einfluss der patriotischen Phrasen des NS-Regimes standen und an einen Sieg glaubten, hatten die Hinterbliebenen bei allem Schmerz doch die Möglichkeit gehabt, dem Sterben ihrer Väter oder Söhne einen Sinn zuzuordnen. Nicht wenige trösteten sich damit, dass jene den “Heldentod“ für das Vaterland und eine bessere Zukunft kommender Generationen erlitten hatten. Nach dem Zusammenbruch zerriss dieser Schleier und offenbarte die grausame Wahrheit: sinnloser Tod für ein verbrecherisches Regime. Es ist verständlich, dass sich viele Betroffenen gegen diese Einsicht wehrten, es nicht wahrhaben wollten, resignierten oder verzweifelten. Millionen Menschen wussten überhaupt nichts über die Schicksale ihrer Angehörigen. Die Feldpostverbindungen zu den verschiedenen Kriegsschauplätzen waren schon seit Ende 1944 immer häufiger unterbrochen worden. Sie rissen ganz ab, als während der Rückzugsgefechte im Frühjahr 1945 niemand mehr wusste, wo sich die verschiedenen Truppeneinheiten befanden und wer noch zu ihnen gehörte. So warteten nach Kriegsende ungezählte Menschen auf Nachricht, ob ihre Angehörigen noch lebten, ob sie verwundet oder gefangen waren. Millionen sollten es erst nach Jahren, Hunderttausende niemals erfahren.

Durch den Einmarsch der alliierten Truppen wurden die Insassen von Konzentrationslagern befreit, welche von ihren Peinigern beim Heranrücken des Gegners nicht mehr verschleppt oder getötet worden waren. Sie kehrten nun heim. Fast alle hatten so schwere körperliche Schädigungen davongetragen, dass sie nie wieder ganz gesundeten, viele starben nachträglich an den Folgen ihrer Haft. Aus Gehlberg hatte sich niemand in einem KZ (Konzentrationslager) befunden.

Ein schwieriges Problem der Nachkriegszeit war die Bewertung der Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen und des Verhaltens von Nationalsozialisten während der Zeit ihrer Macht. Das Regime hatte ein System entwickelt, welches den überwiegenden Teil der Bevölkerung organisatorisch erfasste. Unter den Beamten und Staatsangestellten gab es nur sehr wenige, die sich der Aufnahme in eine Organisation entziehen konnten. Wer nicht durch die verlogene Propaganda begeistert oder zumindest überredet worden war trat einer NS-Formation bei, um seinen Arbeitsplatz als Existenzgrundlage für die Familie zu erhalten. (Eine Ausnahme in Gehlberg war der Lehrer Karl Biemüller, welcher sich allen Werbeversuchen widersetzte und den eine Verletzung aus dem 1. Weltkriege vor Repressalien durch die Nazis bewahrte.) Die Angehörigen der nicht von der Staatsgewalt abhängigen Berufsgruppen unterlagen keinen so starken Druck, zogen es aber gegebenenfalls auch vor, lieber Mitglied einer Organisation zu werden, als Schwierigkeiten oder Erwerbsminderungen erleiden zu müssen. Nicht zu übersehen ist, dass es die NS-Propaganda außerordentlich gut verstand, den wahren Charakter und die wirklichen Ziele des Regimes zu verschleiern sowie wirtschaftliche und politische Erfolge emotional auszunutzen. Eine Sonderstellung nahm die Jugend ein. Sie konnte sich der NS-Beeinflussung überhaupt nicht entziehen, sondern sie wurden schon in den Schulen im nationalsozialistischen Geiste erzogen, in das sog. „Jungvolk“ eingegliedert und mit 14 Jahren von der „Hitlerjugend“ (HJ) bzw. dem „Bund deutscher Mädchen“ (BDM) übernommen.

Nach dem Kriege teilten die Alliierten alle Mitglieder nationalsozialistischer Organisationen in Gruppen ein:
  1. Spitzenfunktionäre und Kriegsverbrecher
  2. Aktive Nationalsozialisten
  3. Mitläufer
  4. Jugendliche

Als erster Schritt war eine allgemeine Registrierung aller Deutschen vorgesehen, bei welcher besonders die Mitgliedschaft zu NS-Formationen und der Wehrmacht festgestellt werden sollte. Dann wollte die Sieger alle ermittelten Kriegsverbrecher vor Gericht stellen und aburteilen. Die anderen Angehörigen von NS-Organisationen sollten durch „Entnazifizierungs- oder Spruchkammern“ überprüft und, je nach Grad ihrer Aktivitäten während der Zeit des „Dritten Reiches“, zu Bußen verurteilt oder freigesprochen werden. Alle 1920 oder später geborenen Personen fielen unter eine Amnestie, soweit sie nicht Kriegsverbrechen begangen hatten. Sie wurden von den Militärverwaltungen aller Siegermächte unbehelligt gelassen.
Die Hauptschuldigen hingegen wurden tatsächlich im Rahmen der „Nürnberger Prozesse“ durch das Gericht aller vier Besatzungsmächte abgeurteilt. Spruchkammern traten in unserem Gebiet nicht in Aktion weil es im Juli von den US-Amerikanern geräumt und durch sowjetische Truppen besetzt wurde. Die zur Vorbereitung der Spruchkammerverfahren vorgesehene „Allgemeine Registrierung“ ließ die US-amerikanische Administration aber noch im Juli vollziehen. Hierzu hatten sich die Einwohner auf dem Gemeindeamt einzufinden und alle Personalpapiere (Kennkarte, Arbeitsbuch, Wehrpass bzw. Soldbuch, Mitgliedschaftsausweise nationalsozialistischer Formationen) mitzubringen. Nach einer mehr oder weniger intensiven Überprüfung stellte man ihnen eine aus zwei Teilen bestehende „Zeitweilige Registrierungskarte“ (TEMPORARY REGISTRATION – MILITARY GOVERMENT OF GERMANY) aus, welche für die Folgezeit den einzig gültigen Personalausweis darstellte. Sie enthielt auf dem ersten Blatt nur die notwendigsten persönlichen Daten und den Registrierungsstempel mit dem Faksimile der Unterschrift des Militärkommandanten für das Arnstädter Gebiet, Frank Watson. Auf dem zweiten Blatt wurden Truppenteil, Dienstzeit, Dienstgrad und (soweit erfolgt) Entlassung aus der deutschen Wehrmacht sowie Zugehörigkeit und Dienstränge nationalsozialistischer Verbände eingetragen. Die Sicherung der Identität erfolgte durch Fingerabdrücke. Die Art und Weise der Registrierungsaktion erregte einigen Unwillen in der Bevölkerung. Einmal sahen die Leute in der hierzulande nur bei Verbrechern üblichen Abnahme von Fingerabdrücken eine als Demütigung gedachte generelle Diffamierung aller Deutschen. Außerdem waren sie höchst unzufrieden wegen der Ungerechtigkeiten, die sich daraus ergaben, dass die ohnehin für eine den Tatsachen gemäße Ermittlung kaum geeignete Form der Registrierung von Ort zu Ort auch noch unterschiedlich gehandhabt wurde. Es ist verständlich, dass kein Angehöriger einer nationalsozialistischen Organisation daran interessiert sein konnte, diese Tatsache in seinen künftigen Personalausweis eingetragen zu bekommen, schon gar nicht, wenn er einen Rang inne gehabt hatte. Wer also seine diesbezüglichen Ausweise nicht beim Zusammenbruch verbrannt, versteckt oder vergraben hatte, holte das jetzt nach und ließ es bei der Registrierung darauf ankommen, ob man ihm etwas nachweisen konnte oder nicht. Von ganz wenigen bekannten Spitzenfunktionären konnten alle Personen völlig unbesorgt zur Registrierung gehen, die aus ihrer früheren Heimat evakuiert worden oder geflohen waren. Niemand wusste etwas über ihre Vergangenheit, Einwohner kleiner Orte oder Wohngebiete hingegen, in denen man sich gegenseitig gut kannte oder wo gar die Mitgliederkarteien von NS-Gliederungen durch die Funktionäre nicht vernichtet worden waren, konnten kaum etwas verheimlichen, besonders dann nicht, wenn sie uniformierten Verbänden angehört oder Ämter bekleidet hatten. Infolgedessen enthielten die für die Folgezeit als Personalausweis dienenden Registrierungskarten mitunter peinliche Eintragungen, während die der Fremden in den meisten Fällen unzutreffende Makellosigkeit vortäuschten. Kein Wunder also, wenn einige von ihnen während der folgenden Jahre zumindest vorübergehend Ämter oder Funktionen im Ort bzw. dessen Verwaltungsorganen bekleiden konnten, für welche die „belasteten“ Einheimischen vorerst nicht in Frage kamen.

1945 025 AusweisAbb. 1945-025 
Schließen wir die kurze Betrachtung über die Nationalsozialisten mit folgenden Feststellungen ab:
Kriegsverbrecher und Hauptschuldige gab es unter den Gehlberger Einwohnern nicht. Das Gros der hiesigen Angehörigen nationalsozialistischer Formationen bestand aus Mitläufern. Den wenigen durch besonderen Eifer aufgefallenen Personen kann man als Hauptmotiv Geltungsbedürfnis und Wichtigtuerei bescheinigen. Der Vorfall mit dem angeschossenen Fremdarbeiter zeigt jedoch, dass z.B. die viel belächelte Großmannssucht einzelner “kleiner Nazis“, gefördert durch Uniformen, Ehrendolche und andere paramilitärische Attribute unter gewissen Umständen zu Gewalttätigkeiten eskalieren konnte. Eine Sonderstellung nahmen Personen ein, deren Typ im Ort am ausgeprägtesten durch die zeitweilige NS-Frauenschaftsführerin, Anna Klara T., verkörpert wurde. Sie gehörte zu den Menschen welche alle negativen Erscheinungen des Regimes übersehend, in weltfremdem Idealismus „ihrem Führer“ Adolf Hitler mit einer Art religiöser Gläubigkeit anhingen. Es versteht sich, dass solche im Grunde anständigen und letztlich völlig unpolitischen Leute 1945 einen totalen Zusammenbruch ihrer Vorstellungswelt erlebten und in psychische Verzweiflungssituationen gerieten.

Wegen des bis Ende Mai nicht existenten und danach nur spärlichen Bahnverkehrs war die Verfügbarkeit eines Kraftwagens für die Gemeinde aus verschiedenen Gründen zwingend erforderlich.


1945 024 PassAbb. 1945-024
„Pass 1.5.45
Dieser Kraftwagen Nr. 20051 ist als Kurierfahrzeug für die Gemeinde Gehlberg bestimmt. Er wird gebeten, ihm dafür nötigenfalls Schutz und Hilfe zu gewähren. Bürgermeister The Major“

Dieses vom Bürgermeister selbst verfasste Schreiben reichte natürlich nicht. Es bedurfte einer Genehmigung der Fahrten die Amerikaner. Aber vor allem brauchte man ein funktionsfähiges Auto und einen Fahrer. Beides fand man bei Karl Volckhold. 


1945 026 TransporterlaubnisAbb. 1945-026 

Wie aus der obigen Genehmigung ersichtlich ist, ging es um den Transport von Kranken und von lebensnotwendigen Dingen. Dazu gehörte, wie die nächste Abbildung verrät, keineswegs nur Essen.



1945 027 Auftrag Volckhold Abb. 1945-027
„Inhaber dieses Schreibens ist berechtigt, für die Gemeinde Gehlberg die durch den Beschuss am 8., 9. Und 10. April 1945 schwer beschädigten Herde, Öfen & dergleichen zu beschaffen & auf eigene Rechnung einzukaufen.“

Wegen Kriegsschäden konnte – im Unterschied zu den Nachbarorten – der Schulunterricht in Gehlberg noch nicht wieder aufgenommen werden.3)

1945 013 07 04 SchuleAbb. 1945-013
 
Die Militärkommandantur in Arnstadt erschien wegen des darniederliegenden Verkehrs von Gehlberg weit entfernt, ihr Einfluss nur sporadisch und von geringer Intensität. Kein Wunder also, wenn hierdurch im Ort vorhandener Spielraum auch in politischer Hinsicht nach und nach genutzt wurde. Es waren natürlich nur ganz wenige Leute, die in Dieser Zeit vorwiegend materieller Probleme und Sorgen nach Möglichkeiten politischer Tätigkeiten suchten, bzw. daraufhin arbeiteten. Aber derartige Aktivitäten sind ja schon immer nur von Minderheiten entwickelt worden. Angesichts der sich mehrenden Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel der Besatzungsmacht regten sich zuerst die Kommunisten. Dies rief sofort die ehemaligen Sozialdemokraten auf den Plan. Die Rivalität zwischen beiden führte zu einem nicht öffentlich ausgetragenen Ringen um die künftige Besetzung des Bürgermeisteramtes. Edmund Wiegand war früher SPD- und Konsumfunktionär gewesen, dann aber doch der NSDAP beigetreten. Seine Amtsführung während des „Dritten Reiches“ war sachlich und korrekt gewesen. In einigen Fällen hatte er sogar Schlimmeres verhindert, als Gegner des Regimes durch Denunziation oder eigene Unvorsichtigkeit in Gefahr gerieten. Nun aber wurde seine Zugehörigkeit zur NSDAP doch in zunehmenden Maße Gegenstand der Kritik. Schließlich begab sich eine Gruppe seiner Gegner nach Arnstadt zum Kommandanten Watson und erwirkte eine Ablösung durch den ebenfalls sozialdemokratischen Otto Hartwig II am 7.7.1945. Hartwig, genannt “der Zamt“ besaß einen kleinen Betrieb zur Herstellung von Glasinstrumenten in der Ritterstraße und war vor 1933 Schriftführer der Gemeindevertretung gewesen. Die Kommunisten Gehlbergs bildeten eine Parteigruppe unter der Leitung des Eisenbahners Franz Bothe. Die Sozialdemokraten wählten den Bademeister Albin Stollberg zu ihrem Vorstand.
 
1) Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt . Bestand Gehlberg . Signatur 57-71; 01.11.1946 . Beschädigte Wohnungen
2) Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt; Bestand Gehlberg; Signatur 133 . 31.05.1945 . Hindenburgstraße
3) Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt; Bestand Gehlberg; Signatur 289 . 04.07.1945
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.