Die Geschichte zur Geschichte Teil 2 "Der Budacks-Zaun"

Feder 
Autor: Reinhard Schmidt (2022)
Es war Anfang/Mitte der 60er-Jahre. Gehlberg hatte sich zu einem beliebten Urlauberort gemausert. Und es war Anreisetag für die FDGB-Urlauber. Der Bus brachte diese vom Bahnhof im Tal hoch in die Ortsmitte. Am Konsum war damals die Haltestelle. Gegenüber war die Bäckerei Budack und vor dieser ein langer Lattenzaun. An dem lehnten die Gehlberger Jugendlichen, um zu sehen, ob auch hübsche Mädchen aus dem Bus steigen würden. Man guckte nach den „Menschern“ – wie das auf Gehlbergersch heißt.
Angesichts der vielen Jugendlichen bog sich der Zaun bedenklich und die Bäckersfrau schimpfte: „Das Zaungelehne hört mir von heut‘ auf ab“. Dieser Versprecher führte zu Heiterkeitsausbrüchen bei den Jugendlichen und brachte Frau Budack zusätzlich in Rage.
Die Urlauber und auch die heimkehrenden Werktätigen quollen aus dem vollbeladenen Bus. Und mit denen auch Walter Schüller. Der bekam das Drama mit und richtete eine Frage an die durchweg männlichen Jugendlichen: „Ho, ihr Jonge, könnt‘ denn überhaupt schöa an Bogen gesäch?“.
Das reichte – Ruhe war.
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