
Autor: Reinhard Schmidt (2022)
Ein Zeitzeuge dieser Chronik, Rolf Butzer, lieferte das Foto von der Skihütte, in welcher nach dem Krieg Zwangsumsiedler aus dem Sudetenland untergebracht worden waren. Unter diesen war auch Norbert Hantich, mit dem er sich anfreundete. Herr Butzer erzählte, dass dieser Hantich aus einer Glasmacherfamilie stammte und später in den Westen weitergezogen sei.
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Meine Recherchen ergaben, dass es vor 1945 in Haida (heute Novy Bor) eine Hantich-Hütte gegeben hatte. Bis 1946 mussten alle Sudetendeutschen die Tschechoslowakei verlassen, also auch die Familie Hantich. Norbert Hantichs Vater durfte das nicht. Als Besitzer der Hantich-Hütte wurde er enteignet und verhaftet. Seine Familie lebte nach der Vertreibung in Gehlberg. Zuerst in der Skihütte am Brand, dann in der Ritterstraße 10. Als Glasfachleute waren sie in Gehlberg willkommen.
Als Norbert Hantichs Vater Anfang der 1950er-Jahre aus der CSSR in die BRD ausreisen durfte, folgte ihm natürlich die Familie.
![]() Abb. 1947-007 links Rolf Butzer, daneben Norbert Hantich und dessen Schwestern |
Als Norbert Hantichs Vater Anfang der 1950er-Jahre aus der CSSR in die BRD ausreisen durfte, folgte ihm natürlich die Familie.
Norbert Hantich brachte es zum Besitz eines eigenen Glasbetriebes. Er engagierte sich für die Glasfachschule in Zwiesel, war Förderer der Glaskunst und – trotz Vertreibung – Förderer der Deutsch-Tschechischen Zusammenarbeit. Am 04.11.2019 starb Norbert Hantich.