1958

Autoren: K.-J. Schmidt bzw. Reinhard Schmidt (1968 bzw. 2021) 

 
Abb. 1958-001
Schneekopf - noch ohne zweiten Turm
  
Auf dem Schneekopfgipfel wurde ein zweiter Turm errichtet. Dieser diente diversen staatlichen Einrichtungen als Richtfunkanlage. Der Turm war eingezäunt und wurde bewacht.

28.1.: Der Hartgummiverarbeitungsbetrieb Bergmann in der Geratalstraße wurde durch staatlichen Zwang Produktionsgenossenschaft des Handwerks. Er erhielt den Namen „PGH Isomat“ und stellte nun aus Plaste Isoliermaterial für Elektrotechnik her.

Der Gastwirt Oswald Scherschmidt, der am 1.3.1952 die im oberen Stockwerk der Fleischerei Schmidt (Hauptstraße 47) befindliche Gastwirtschaft der Clementine Schmidt (gest. 14. 9. 1954) übernommen hatte, schloss einen Kommissionsvertrag mit der HO ab. Feder

Am 1.7. machte man auf staatlichen Druck die Firma Heinrich Hartwig (Reparatur von medizinischen Spritzen) in der Hauptstraße 37 zu einer „Kommanditgesellschaft mit Staatlicher Beteiligung“.

Die „Zentrale Schulungsstätte der Deutschen Post“ wurde zum FDGB Ferienheim „Frieden“ umgebaut und nahm im Juni die ersten Gäste auf. Leiter der Einrichtung war Max Ferber.

In der Gemeindevertretersitzung vom 12. September wurden der Bau der Abfahrtsstrecke vom Brand in den Edelmannsgrund und der Bau eines Schießstandes am Dammschlag (Schneetiegelende) beschlossen.1)

Neben der Einfahrt zur Post (Hauptstraße 45) baute man in der Elgersburger Straße eine neue Ortswaage. Die alte Waage vor dem Grundstück des Hermann Adolph (Hauptstraße 1) war schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb.

2023 001 Ortswaagen

Abb. 2023-001

2022 048 Autowaage 0824 172858
Abb. 2022-048
Dieses Bild von 2022 zeigt die Reste der Ortswaage von 1958. Die Stahlkanten verraten den Umriss der Waage-Grube. Die Grube selbst wurde verfüllt und mit Rasensteinen abgedeckt. Dort, wo der Zaun ist, war das Waagehaus.



Im Monat Juni wurden die letzten Reste des Karten- und Bezugsscheinwesens aufgehoben.

Gehlberg erhielt einen Autobus mit 18 Plätzen für den Verkehr zwischen Ort und Bahnhof, den Herr Manfred Brückner fuhr. Mit dem Fahrzeug wurden auch Gesellschaftsfahrten nach Ilmenau, Oberhof und zu der Lütschetalsperre durchgeführt.
 
1958 009 Garant coloriert
Abb. 1958-009


Am 1.4. wurden die beiden Wohnungen bezogen, die durch den Ausbau des Dachgeschosses der Schule (begonnen 1956) gewonnen worden waren.

Der Fuhrmann Albert Eckardt verkaufte seine beiden Pferde, die vorwiegend zum Rücken des geschlagenen Holzes im Wald verwendet wurden, an die Forstverwaltung, wurde Forstangestellter und arbeitete als solcher mit den bisher eigenen Pferden weiter. Das stellte ihn aus mehreren Gründen besser. Er bezog Entgelt für die Verpachtung des Stalles, brauchte sich nicht um die Futterbesorgung zu kümmern, bezog ein festes Gehalt, hatte eine geregelte Arbeitszeit, bekam bezahlten Urlaub und erhielt einen Gehilfen.

Wichtigstes Ereignis für den Ort war die Pflasterung der Hauptstraße von der Einmündung des Mühlweges bis zur Post. Die Arbeiten zogen sich lange hin. Beim Ausschachten stellte sich heraus, dass die Kanalisationsrohre teilweise zu flach lagen oder ganz zerstört waren. Mehrmals wurden Wasserleitung und elektrische Kabel verletzt, da keine genauen Pläne über deren Verlauf existierten. Die Straßenbauarbeiter der Firma Knöchel ließen sich auch recht viel Zeit, welche sie nicht nur mit Pflastern verbrachten. Die Straße erhielt deshalb von den Einwohnern den Scherznamen „Straße der Ewigkeit“.

Das Haus der Medizin Naumburg in der Bergstraße wurde fertig. Kurioserweise hatte man die Treppe zum Obergeschoss vergessen. Sie wurde nachträglich in eine Stube eingebaut.
 
1958 012 Blick auf Gehlberg vom Gabelbachskopf
Abb. 1958-012
Blick vom Gabelbachskopf nach Gehlberg. Das helle Gebäude links ist besagtes Haus von Medizin Naumburg.


1) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 453 . Protokoll der Gemeindevertretung am 12.09.1958
 

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