Autoren: K.-J. Schmidt bzw. Reinhard Schmidt (1968 bzw. 2021)
![]() Abb. 1963-003 Der Achsenhag ist tief verschneit, die Bäume haben einen Schneepanzer und die Straße ist schmal.
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![]() Abb. 1963-005 Solche Fotos konnte nur Kurt Scheidt.
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![]() Abb. 1963-006 Witterung: Das Jahr begann mit einem kalten und langen Winter. Es lag viel Schnee.
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Die Kohlevorräte reichten in vielen Fällen nicht aus, so dass die Ferienheime z. T. schließen mussten und die Schule vom 23.1. bis zum 17.2. nicht arbeiten konnte. Zahlreiche Wasserleitungen froren ein. Die Straßen konnten durch die Unterstützung der sowjetischen Streitkräfte vom Schneekopf mit Gleitkettenschleppern für den Verkehr frei gehalten werden. Um den Bahnverkehr aufrecht zu erhalten, waren die Arbeiter des VEB Schott gezwungen, die Bahnstrecke im Geragrund freizuschaufeln. Das Ferienheim „Beerberg“, am 9.1. eingeweiht, musste am 5.2. wegen der Kälte wieder geschlossen werden. Bei diesem Heim handelte es sich um das mit hohem Kostenaufwand vom FDGB umgebaute „Gasthaus Dümiche“, welches zuletzt von Bruno Woller und Gemahlin bewirtschaftet wurde.
Im April setzte man die Bauarbeiten an dem schon 1962 angefangenen Gebäude der evangelischen Kirche in der Haselbrunnstraße fort. Der Bau ging deshalb nur langsam voran, weil es an Arbeitskräften fehlte. Das Gebäude war eine Schenkung aus Finnland an den thüringischen Landesbischof Dr. Mitzenheim. Nach der Ausführung der Grundmauern wurde das Haus aus Fertigteilen aufgesetzt. Es sollte als Pfarrwohnung dienen, besaß aber auch einen Gemeindesaal. Dem Stile nach war es ein Novum im Ort.
In der Ritterstraße wurde mit dem Bau eines Eigenheimes im Bungalowstil begonnen.
Auf der Schmücke entstand ein neues Gebäude für die Erholungsuchenden des Eisenwerkes Calbe.
![]() Abb. 1963-004 |
Ebenso wurde am Barackengebäude für die Angehörigen der sowjetischen Schneekopfbesatzung gebaut. Hierzu waren Wasser- und Gasleitungen vom oberen Ortsteil zur Hirschstallwiese verlegt worden.
![]() Abb. 1963-001 Foto von 1963
Die 1961 begonnene Sprungschanze oberhalb des Waldbades ist fertig.
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VEB Schott begann mit der Erweiterung des Fabrikgebäudes. Es entstand ein großer Komplex in der Ritterstraße. Dieser Bau störte den Kurbetrieb im Ort erheblich. Die ausgeschachtete Erde wurde in sogenannten Dumpern (Fahrzeugen mit einer lorenartigen Kippvorrichtung) durch den Ort zum Sportplatz am „Steinigen Hügel“ gefahren. Die Bediener dieser Fahrzeuge waren nicht sehr rücksichtsvoll, fuhren sehr schnell und verunreinigten die Hauptstraße ständig, weil sie viel Erde und anderen Unrat unterwegs verloren. Zu verschiedenen Tageszeiten erschienen schwere Lastkraftwagen mit Baumaterialien. Die Lagerung desselben war schlecht organisiert. Der Eingang zur Ritterstraße war zeitweise so mit Baustoffen verbarrikadiert, dass Anwohner nur schwer zu ihren Häusern kamen. Die Kurgäste mussten ebenfalls über das Material klettern und hatten die Schuhe voller Sand, wenn sie das Hotel „Daheim“ erreichten. Diesen an sich kleinen Dingen gegenüber erwies sich der Ortspolizist als absolut hilflos.
Im September wurde die Straße von der Güldenen Brücke bis zur Schmücke geteert. Danach setzte man die im Vorjahr auf Höhe der Ritterstraße 28 abgebrochene Teerung in Richtung Ortsmitte fort.
Sie konnte jedoch nicht bis an die Pflasterung Ecke Hauptstraße/Schmückerstraße durchgeführt werden, weil der Anfang der Ritterstraße mit Baumaterialien für den Neubau des VEB Schott weitgehend bedeckt war. Dafür verwendete man den übrig gebliebenen Teerkies als Belag für die Hauptstraße vom Ferienheim „Frieden“ bis zum Gaskessel. Mit Ausnahme des fehlenden Stückes in der Ritterstraße existierte jetzt eine einwandfreie Teerstraße vom Geratal bis zur Schmücke und von dort bis nach Oberhof, aber auch bis an die Straße Stützerbach-Schmiedefeld beim Bahnhof Rennsteig.
Im Mai fand die Einweihung des Feuerwehr-Gerätehauses statt.
Um das Ortsnetz zu entlasten, wurde eine Gasleitung für die Firma Schott gebaut. Sie führte vom Gaskessel über der Kurve am Roßbach in großem Bogen über die Wiesen ostwärts des Ortes zum neuen Gebäude des Betriebes.
Der Herbst war recht milde. Schnee fiel im Dezember und hielt sich über Weihnachten. Dann trat ungewöhnlich mildes Wetter ein.
Ebenfalls im Dezember wurde die Baracke auf dem Hirschstall von den Frauen der sowjetischen Offiziere der Schneekopfbesatzung bezogen. Sie verließen das Gebäude jedoch schon nach wenigen Tagen wieder. Die Gasheizung verdarb die Luft so, dass niemand darin wohnen konnte. Das mit vielen Aufwand erstellte Gebäude diente künftig als Lager für Rundfunk- und Fernsehgeräte.
![]() Abb. 1963-002
Foto von 1963
Die Ritterstraße wird geschottert. Das Bild wurde in Höhe des Hotels "Daheim" gemacht.
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Im Mai fand die Einweihung des Feuerwehr-Gerätehauses statt.
![]() Abb. 1963-008 |
Um das Ortsnetz zu entlasten, wurde eine Gasleitung für die Firma Schott gebaut. Sie führte vom Gaskessel über der Kurve am Roßbach in großem Bogen über die Wiesen ostwärts des Ortes zum neuen Gebäude des Betriebes.
![]() Abb. 1963-007 Man beachte den Pflanzenwuchs.
⇒(EA2021-001) |
Der Herbst war recht milde. Schnee fiel im Dezember und hielt sich über Weihnachten. Dann trat ungewöhnlich mildes Wetter ein.
Ebenfalls im Dezember wurde die Baracke auf dem Hirschstall von den Frauen der sowjetischen Offiziere der Schneekopfbesatzung bezogen. Sie verließen das Gebäude jedoch schon nach wenigen Tagen wieder. Die Gasheizung verdarb die Luft so, dass niemand darin wohnen konnte. Das mit vielen Aufwand erstellte Gebäude diente künftig als Lager für Rundfunk- und Fernsehgeräte.