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Am 3. Februar wurde in Gehlberg Lichtmess gefeiert. Der Schneekopfverein hatte dazu auf die Güldene Brücke eingeladen. Wegen Glatteis war es zu gefährlich, nachts bis auf den Schneekopf zu wandern.
Abb. 2025-010 |
Seit September 2023 gab es Sanierungsarbeiten am Schneekopfturm. Am 5. April wurde er wieder eröffnet. Der Aufstieg zur Aussichtskanzel des Turmes kostet 3 Euro. Noch ist der Betrag ausschließ bar zu zahlen. Laut Thüringer Allgemeine soll ab Mai auch bargeldlose Bezahlung möglich werden.
![]() Vor dem Turmeingang stehen der Suhler OB Knapp und der vormalige OT-Bürgermeister Rainer Gier. Letzterer hatte sich für die Turmsanierung starkgemacht. |
Nachfolgende Abb. 2025-008 lässt unschwer erkennen, dass Ostern vor der Tür steht.
![]() Österliches Ortszentrum |
Bereits seit dem Vorjahr liefen – wenn auch von außen kaum sichtbar – Bauarbeiten im Glasmuseum. Der Museumsverein hatte von der Fensterbaufirma „Velux“ eine zweckgebundene Spende in beträchtlicher Höhe erhalten. Den Baustand im April zeigen nachfolgende Bilder.
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Autor: Reinhard Schmidt (2024)
Bereits seit dem Vorjahr gab es eine Krisensitzung der Blaskapelle, weil es an Nachwuchs – aber auch an Interesse einiger Musiker - mangelte. So wurde beispielsweise von einigen die Meinung vertreten, man könne doch zu Hause üben. Die Ständige Kommission Kultur und Erholungswesen legte deshalb am 23. März fest, dass alle Kapellenmitglieder zu einer gemeinsamen Probe einzuladen seien.1)
Im Mai standen folgende Themen auf der Tagesordnung der Ständigen Kommission Kultur und Erholungswesen:
# Umräumen der Bänke aus der Ritterstraße 5 in den Kurpark
# Hungertals- und Löffeltalsteich sollen instandgesetzt werden
# Schaffen einer Kleinsportanlage auf dem Turnplatz
# Parkplatz am Ortseingang
# Kindergartenplätze für Urlauber
# besseres Niveau der kult. Betreuung
# Beerberg soll am 09.06.73 wieder öffnen
# Hirsch öffnet voraussichtlich am 01.09.
# Gaststätte Kühn wird evtl. vom Thür. Ziegelwerk Sömmerda übernommen2)
Angesichts der seit Jahren andauernden Probleme hinsichtlich der Versorgung mit frischen Brötchen und Brot kam im April der Gedanke auf, die ehemalige Bäckerei des Arno Budack zu reaktivieren und durch VEB Feinback Ilmenau betreiben zu lassen. 6)
(siehe dazu 1976)
Der Plan der am 18. Juni beginnenden Woche der Jugend und Sportler listete folgende Höhepunkte auf:
- Sekundärrohstoffsammlung
- Tanz
- Mitgliederversammlung BPO, FDJ zum 9. Plenum des ZK der SED
- Abschlussveranstaltung des Pionierzirkels der Thälmann-Pionier mit Abzeichenverleihung für gutes Wissen
- Sportspiele
- Kleinfeldfußball
- Volleyballturnier
- Treffpunkt Bürgermeister
- Singegruppe „Wir singen zum X. Festival“
- Sportstättenbegehung 13)
Die ständige Kommission Handel und Versorgung berichtet am 26.06., dass Bäcker Schwob sein Arbeitsverhältnis mit der örtlichen Konsum-Bäckerei gekündigt habe.5)
Das Jenaer Glaswerk überlässt im Juni der Gemeinde das Ruinengrundstück Hauptstraße 52 zum Bau einer Buswendeschleife, möchte aber die dort befindlichen Garagen weiter nutzen. 15)
Am 14. und 15. Juli führten FDGB und Sportvereine des Ortes ein Sommersportfest unter dem Motto „Mach mit – bleib fit“ durch. 8)
Der Rat der Gemeinde kündigt am 26. Juli die Absicht an, 1974 einen Jugendraum für 40000 M einrichten zu wollen. 14)
Der Gemeinderat kritisierte, dass der FDGB kein Konzept habe, welches bis zum Jahr 1980 reiche und legte deshalb am 17. August eine Konzeption zur Entwicklung des Erholungswesens für den Zeitraum 1973 – 1980 vor:
- Fäkalienablagerung an der Alten Schmücker Straße nur bis 1975 gestattet;
- Kanalisation im Wilden Geratal;
- Verrohrung Roßbach;
- Quellfassung am Langerain löst Trinkwasserproblem bis 1980;
- Teich-Instandsetzungen (Anna-Teich, Löffeltal, Hungertal);
- keine Kapazitätserweiterungen, sondern Qualitätsverbesserungen der Urlauberplätze. 9)
Zum 1. August ging die Immobilie Hauptstraße 6 (ehemals Bankdirektor Krauß) in Rechtsträgerschaft der Gemeinde. 16)
Im September beschwerte sich die Reichsbahndirektion Erfurt beim Rat der Gemeinde, dass durch die neue Quellfassung am Langerain die Quelle, welche den Bahnhof versorgt, an Ergiebigkeit eingebüßt habe.11)
Die Flussbereichsleitung „Gera“ widerlegte die Behauptungen der Reichsbahn. 12)
Der Plan zu den Aufgaben der Kurverwaltung gibt u.a. Auskunft über die Anzahl der Urlauberbetten:
Unterbringungsart | Sommer | Winter | ||
Erwachsene | Kinder | Erwachsene | Kinder | |
FDGB im Haus | 107 | 10 | 107 | 10 |
FDGB ausser Haus | 160 | 9 | 59 | 5 |
Betriebseigene Heime | 132 | 6 | 132 | 6 |
Bungalows | 88 | 22 | 88 | 22 |
Wanderquartiere BSG | 98 | 98 | ||
Summe | 558 | 47 | 484 | 43 10) |
Am 18.12. erhielt Edlinde Schramm (Ehefrau des Waldemar Schramm) die Konzession zum Betreiben der Bahnhofsgaststätte.3)
Ende Dezember schloss die Gaststätte des Jonny Schehr für 2 Monate. Gerüchte befürchteten, sie werde zukünftig nicht mehr öffentlich sein. Ganz so schlimm sollte es aber nicht kommen.4)
1) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.1. . lfd. Nr. 840 . 23.03.1973 . Protokoll über die Sitzung der ständigen Kommission Kultur und Erholungswesen
2) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.1. . lfd. Nr. 840 . 29.05.1973 . Protokoll über die Sitzung der ständigen Kommission Kultur und Erholungswesen
3) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.11. . 480 . 18.12.1973 . Gewerbeerlaubnis an Edlinde Schramm
4) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.11. .lfd. Nr. 775 . 30.11.1973 . Schreiben Bez.-Vorst. FDGB an Rat der Gemeinde
5) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.11. .lfd. Nr. 838 . 26.06.1973 . Protokoll der ständigen Kommission Handel und Versorgung
6) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.12. .lfd. Nr. 800 . 10.04.1973 . Protokoll zur Inbetriebnahme der Bäckerei Budack durch VEB Feinback Ilmenau
7) leer
8) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.12. .lfd. Nr. 1012 . 14.07.1973 . Organisationsplan
9) ) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.12. .lfd. Nr. 1012 .17.08.1973 . Konzeption zur Entwicklung des Erholungswesens für den Zeitraum 1973 – 1980
10) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.12. .lfd. Nr. 1012 .14.09.1973 . Plan der Aufgaben der Kurverwaltung
11) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.14. .lfd. Nr. 621 . 25.09.1973 . Beschwerde der Reichsbahndirektion Erfurt an Rat der Gemeinde Gehlberg
12) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.14. .lfd. Nr. 621 . 29.10.1973 . Flussbereichsleitung Gera
13) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2. .lfd. Nr. 475 . 18.06.1973 . Plan der Woche der Jugend und Sportler
14) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2. .lfd. Nr. 476 . 26.07.1973 . Schreiben des Rates der Gemeinde an Rat des Kreises
15) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8. .lfd. Nr. 523 . 29.06.1973 . Jenaer Glaswerk an Rat der Gemeinde
16) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8. .lfd. Nr. 523 . 01.08.1973 . Rechtsträgernachweis
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Autor: Reinhard Schmidt (2024)
Die Freiwillige Feuerwehr hatte am 30.03. ein Fest für Groß und Klein organisiert. Das Feuerwehrauto musste heute neben dem Gerätehaus parken, weil aus dem Gerätehaus ein Gasthaus wurde. Es gab alles: Kaffee, Kuchen, Wasser, Bier, Bratwürste, Brätel - und alles zu volkstümlichen Preisen! Um 15.00 Uhr ging es los mit dem Ostereiersuchen am Schillingsteich. Am späten Nachmittag wurde das Osterfeuer auf der Schillingswiese angezündet.
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Einen Monat später waren die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr wieder gefragt. Am 30. April wurde unter reger Teilnahme der Gehlberger der Maibaum gesetzt.
![]() Es ging ganz schön eng zu vor der überdimensionalen Röntgenröhre. ![]() Die Männer der Feuerwehr und (in blauer Kleidung) OT-Bürgermeister Rainer Gier. ![]() Diese Truppenteile sorgten für das leibliche Wohl. |
Zum Himmelfahrtstag am 9. Mai lud die „Weiberwirtschaft“ ins Webersgeräum ein. Super Wetter, super Essen, super Trinken, super Stimmung.
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Das am 26.07.1964 in der Haselbrunnstraße eingeweihte Pfarrhaus gibt es nicht mehr. Zuletzt war das Haus evangelischer Kindergarten. Doch dann rechnete es sich vermutlich nicht mehr, denn der Kindergarten wurde geschlossen. Das Haus stand viele Jahre leer und verkam.
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Am 26. Mai waren Kommunalwahlen in Thüringen. In deren Ergebnis wurde Heinz Rogowski Ortsteil-Bürgermeister.
Am 7. Juli wurde der älteste Gehlberger 100 Jahre alt. Obwohl aus beruflichen Gründen nach dem Krieg nach Mainz verzogen, war er Gehlberg immer eng verbunden. Zu seinem Jubiläum spendete er der Gemeinde 1000 €. Für die Hälfte des Betrages wurde auf seinen Wunsch eine schöne Bank im Kurpark aufgestellt.
![]() Michael Gebser und Reinhard Schmidt weihten am 21.08.24 die Bank ein. ![]() Diese Plakette ist in die Lehne der Bank eingelassen. |
Am 7. September richtete der Schneekopfverein das 33. Jägersteinfest aus.
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In diesem Jahr übernahm Michael Gebser die Leitung des Arbeitskreises „Historisches Gehlberg. Es lag nahe, dass er als professioneller Eisenbahner die Jubiläumsveranstaltung zu 140 Jahre Brandleitetunnel organisierte. Diese fand am 15. September auf dem Gehlberger Portal statt.
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Vom 18. bis 20. Oktober war Kirmes in Gehlberg. Sie begann am Freitag mit einem Umzug von der Kirche zur Schule, wo es Bier und Bratwürste gab. Am Samstagabend war in der Turnhalle der Kirmestanz. Und am Sonntag war nachmittags ein Wettkampf der Kirmesgesellschaft vor - und Kinderkirmes in der Turnhalle.
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Autor: Reinhard Schmidt (2024)
Der Jahresplan 1983 enthielt u. a. folgende Punkte:
- Belegungsquote:
FDGB: 251; Betriebserholungsheime: 254; Betriebsbungalows: 77;
Wanderquartier: 117; priv. Bungalows: 92; private Vermietung: 9
- Instandhaltung wasserwirtschaftlicher Anlagen
- Absperrung Müllplatz
- Instandsetzung Gemeindeschuppen
- Errichtung einer Garage im Hof des Verwaltungsgebäudes2)
Der Jahreshaushalt hatte ein Volumen von 304600 Mark.11)
Die Kurverwaltung plante für das Jahr folgende Veranstaltungen:
Werkchor | 12 | |
URANIA-Vorträge | 37 | |
Baudenabende | 23 | |
Frühschoppen | 16 | |
Literar. Vorträge der KGD | 4 | |
Tanzveranstaltungen | 18 | |
Heimabende | 48 | |
Filmvorführungen | 65 | |
Wanderungen | 55 | |
Kegelnachmittage | 20 | |
3) |
Laut Beschluss des Maßnahmeplans vom 26.01. waren 1250 m3 Schneebruch aufzuarbeiten.4)
In der Eingabenanalyse des ersten Halbjahres wurden die Rauchentwicklung durch das FDGB-Ferienheim „Frieden“, der schlechte Zustand des Fußbodens in der Lebensmittelverkaufsstelle und die Einstellung der Buslinie nach Suhl thematisiert.1)
Mit Wirkung vom 30.06. wird Kurt Heinz wegen Erreichen des Rentenalters als Bürgermeister und Ratsmitglied abberufen.5)
Parallel dazu wurde die „Genossin Christa Lapp mit Wirkung vom 01.07.1983 als Bürgermeisterin gewählt.“6)
Die zahnärztliche Versorgung hatte sich durch zwei wöchentliche Sprechstunden verbessert, weil es in Oberhof ein junges Zahnarztehepaar gab.8)
Im August wies die Stadtwirtschaft Suhl den Gemeinderat darauf hin, dass es im Gebiet Oberhof/Gehlberg grundsätzlich untersagt sei, Fäkalien in Ausfallgruben oder auf Freiflächen zu entsorgen. Aus diesem Grund müsse man den Entsorgungsvertrag mit Gehlberg kündigen, es sei denn, Gehlberg verfüge über eine Ablagefläche außerhalb o.g. Gebietes.12)
Die Gemeinde protestierte gegen diese Ankündigung der Stadtwirtschaft und verwies darauf, dass die Fäkalienablage an der alten Schmückerstraße außerhalb der Trinkwasserschutzzone läge.13)
Gegen die Absicht des VEB Jenaer Glaswerk, das Gemeindeambulatorium in eine bisherige Betriebswohnung umzuquartieren, gab Bedenken, weil diese Räume für Betagte oder Behinderte schwer erreichbar wären. In der bisherigen Ambulanz (Hauptstraße 52) wollte das Glaswerk eine Kindertagesstätte einrichten.9)
Die Gemeinde mahnt am 14. September den FDGB, endlich die durch Kabelverlegungen entstandene Beschädigung des Bürgersteigs vor dem Beerberg beheben zu lassen. 15)
Am 12.10. wurde durch den Gemeinderat eine neue Ortssatzung beschlossen.7)
Am 15.11. richtete die Gemeinde ein Schreiben an den Rat des Kreises, weil es seit einem Jahr keine Filmvorführung gegeben hatte. Zwar wurde Oberhof mit Filmen versorgt, aber für deren Transport fehlte angeblich das Kraftstoffkontingent. Der Rat des Kreises leitete die Beschwerde der Gemeinde an den Rat des Bezirkes mit folgendem Kommentar weiter: „… Gehlberg ist in unserem Kreis ein Ort, der ohnehin etwas ‚abseits‘ liegt…“10)
Am 29. Dezember unterzeichneten der FDGB-Bezirksvorstand, das RAW Halle und der Rat der Gemeinde einen Vertrag dazu, wie die Wasserver- und -entsorgung angesichts des Gera-Stollens gelöst werden soll. Dieser Vertrag betraf die Bachwasserentnahme, ein Aufbereitungswerk, einen Hochbehälter, ein Abgangsbauwerk und die Leitungen dazu. 14)
1) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 446 . 24.06.1983 . Eingabenanalyse 1. Halbjahr 1983
2) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 717 . 20.01.1983 . Beschluss 35 Jahresplan 1983
3) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 717 . 26.01.1983 . Plan der Aufgaben der Kurverwaltung 1983
4) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 717 . 26.01.1983 . Beschluss 40 über Maßnahmeplan zur Aufbereitung des Schneebruchs 1983
5) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 717 . 24.06.1983 . Beschluss 45 der Gemeindevertretung vom 24.06.1983
6) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 717 . 24.06.1983 . Beschluss 46 der Gemeindevertretung vom 24.06.1983
7) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 717 . 12.10.1983 . Beschluss 48 vom 12.10.1983
8) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.1. . lfd. Nr. 470 . 28.09.1983 . Protokoll zur Sitzung der Ständigen Kommission Finanzen, Sozial- und Gesundheitswesen
9) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.1. . lfd. Nr. 470 . 03.11.1983 . Protokoll zur Sitzung der Ständigen Kommission Finanzen, Sozial- und Gesundheitswesen
10) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.5. . lfd. Nr. 434 . 18.11.1983 . Schreiben des Rates des Kreises an den Rat des Bezirkes Suhl
11) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.1. . lfd. Nr. 564 . 20.01.1983 . Beschluss 36 über den Haushalt 1983
12) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.6. . lfd. Nr. 688 . 23.08.1983 . Schreiben der Stadtwirtschaft Suhl an Rat der Gemeinde
13) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.6. . lfd. Nr. 688 . 08.09.1983 . Schreiben des Gemeinderats an die Stadtwirtschaft Suhl
14) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.14. . lfd. Nr. 621 . 29.12.1983 . Vertrag zwischen FDGB-Bezirksvorstand, VEB RAW Halle und den Rat der Gemeinde
15) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.13. . lfd. Nr. 597 . 14.09.1983 . Bürgermeisterin Lapp an FDGB
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Autor: Reinhard Schmidt (2024)
Am 10. Januar wurde festgelegt, dass der Bahnhof Gehlberg, welcher bislang eine separate Trinkwasserversorgung seitens der Reichsbahn hatte, an das kommunale Trinkwassernetz angeschlossen wird. Der Abschluss der Maßnahmen war für den 30. April festgelegt worden. 17)
In der Gemeinderatssitzung vom 11.01. wurden folgende Beschlüsse gefasst:
- Beschluss 46: Jahresplan 1989
- Beschluss 47: Haushaltsplan 1989
- Beschluss 48: Bürgerinitiative „Schöner unsere Städte und Gemeinden…“
- Beschluss 49: Bilden einer Feierabendbrigade mit 15 Jugendlichen …
- Beschluss 50: Jahreskulturplan 1989.
Weil in diesen – wenn auch unter unterschiedlichen Vorzeichen – immer wieder dasselbe steht, seien an dieser Stelle die Kernpunkte des Beschlusses 48 exemplarisch wiedergegeben:
- Rohbaufertigstellung der Kinderkrippe bis 30.11.1989;
- Kiosk auf der Schmücke bis Juli 1989;
- Fertigstellen der Quellverrohrung am Langenrain und Instandsetzung im Quellgebiet Schneekopf ca. 5TM;
- Anschluss Glöckchen an Wasserleitungsnetz 600m 10TM;
- Wasser-/Abwasseranschluss Elflein u. Latendorf 2TM;
- Wasserleitungsnetz am Achsenhag für Nutzung der Ampelbergquelle vorbereiten;
- Anschluss der Gaststätte "Zum Waldbad" u. Haselbrunnstr. 10 an Kanalisation der Gemeinde 150m 4TM;
- Renov. 1 Klassenraumes, Zaun am Schulhof, Erneuerung der Eingänge;
- KIGA Dacherneuerung Anbau, Beginn Rekonstruktion des 1. OG;
- Sprunggrube am Sportplatz mit BSG;
- Jugendclub bis Januar 1989 herrichten und wiedereröffnen;
- 20 Ruhebänke in Ortsumgebung errichten;
- Vorbereitung 40. Jahrestages der DDR
(Straßengemeinschaftsversammlungen, Sommerfest, 2.-6.10. Festwoche mit kulturellen Darbietungen (Lichtbildervortrag usw.), bis 28.2.89 Verträge mit Blaskapellen und Kulturgruppen; Festveranstaltung am 6.10. im Daheim).
Der Beschlusses 46 (Jahresplan) enthielt einen Punkt, der in den anderen Beschlüssen nicht erwähnt wurde. Er betraf den Abwasserstollen, genannt „Gerastollen“. Dieses 2 Millionen teure Objekt war 1989 zu beginnen und abzuschließen.10)
In der Gemeinderatssitzung am 31.01. wurde eine Änderung an der im Bau befindlichen Kinderkrippe beschlossen. Sie soll zur Kinderkombination gewandelt werden und neben einer Gruppe für 2- und 3-jährige auch drei Kindergartengruppen aufnehmen.2)
Zum 8. Februar wurden die Gemeinden aufgefordert, eine Dokumentation der Straßen und Brücken im Bereich der Städte und Gemeinden anzufertigen. Die Gehlberger Dokumentation enthielt nur eine Steinbogenbrücke über die Wilde Gera – gemein war die vor dem Schneetiegel. 22)
Der Bürgermeister wand sich im April an den Rat des Kreises mit der Bitte nach Unterstützung bei der Beschaffung von Baumaterial für das Waldbad. Auch ein Bademeister wurde gesucht. 19)
Am 30.05. wurde Erwin Drinkmann erneut zum Bürgermeister gewählt.3)
Die Ratssitzung vom 22. Juni beschäftigte sich wieder mit der Kinderkrippe. Weil die Zufahrtswege nicht planiert waren, herrschte (nicht nur deshalb) Mangel an Baumaterial. Da waren die vom Ziegelwerk Erfurt versprochenen 10000 Hartbrandsteine willkommen. Für den Wasserleitungsbau zum Glöckchen fehlte ein Grabenpflug. Deshalb wurden 350 Meter per Hand geschachtet. Die Waldbadbaude hatte durch die Gemeindearbeiter einen neuen Fußboden bekommen.4)
Das Elternaktiv des Kindergartens wiederholte seine Eingabe vor Vorjahr, adressierte dies jetzt aber an den Rat des Bezirkes.9)
Am 1. Juni wurde am Eingang des Schlagtals die Baustelle für den Abwasserstollen – den „Gehlberg-Stollen“ – eingerichtet. Und am 29. Juni begann der Vortrieb.15)
Dem Notwasserplan der Gemeinde vom 5. Juni waren folgende Angaben zu entnehmen: | ||
- | täglicher Wasserverbrauch: 240 m3 | |
- | vorhandene Quellen und deren Ergiebigkeit: | |
# Langerrain und Schneekopf: 300 m3 | ||
#Ampelsberg: 240 m3 | ||
- | Notwasserbedarf: 37,45 m3 | |
- | Notwasserangebot: 62,5 m3 | |
- | Notwasserquellen: Schule; Kurpark; Bergmann; Waldbad; Glöckchen 16) |
Am 26. Juni wurde die „Bautechnische Lösung für die Deponie Gehlberg“ vorgestellt. Diese Bestand darin, unterhalb der S-Kurve am Rossbach eine Stichstraße hinab ins Schlagtal an den Fuß der bisherigen Müllkippe anzulegen. Von diesem Zwischenplateau sollte die Verkippung erfolgen, um der Deponie einen flacheren Neigungswinkel zu geben.11)
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Am 7. Juli entstand die Idee, das Direktorenzimmer der POS als Schlafraum für den Kindergarten zu nutzen.5)
Die Sendung „PRISMA“ des DDR-Fernsehens vom 22. Juni hatte die Versorgung der Tagestouristen kritisiert. Das sorgte für Aufregung. Einen Monat später schrieb die Gemeinde an den Rat des Kreises Suhl, dass dieses Problem dadurch gelöst werde, indem im Ferienobjekt des Robotron Zella-Mehlis (Gaststätte Hirsch), in den FDGB-Objekten „Daheim“ und „Frieden“ Essensplätze für Tagestouristen vorzuhalten seien. Der Verkaufskiosk auf der Schmücke sollte bis zum 30. September fertiggestellt werden.6)
Aus einer Vermieterliste vom 11.08. ist zu entnehmen:1)
- | FDGB-Ferienplätze: | 220 | davon 131 außer Haus | |
- | Betriebsferienheimplätze: | 267 | ||
- | Betriebsbungalow-Plätze: | 77 | ||
- | Betriebsbungalow-Plätze: | 117 | ||
- | Privatbungalow-Plätze: | 92 | ||
- | privat vermietete Plätze: | 31 | ||
Summe: | 804 |
Die massenweise Fluchtbewegung über Ungarn bzw. die CSSR im Sommer, die Proteste und Demonstrationen im Herbst in einigen Großstädten, der Sturz Honeckers und die Machtübernahme durch Egon Krenz am 18. Oktober, selbst der 9. November (Tag der Grenzöffnung) kommt in den Akten der Gemeinde nicht vor.
Die Staatliche Gewässeraufsicht verlängerte am 12. September die Standortgenehmigung für die Deponie am Rossbach um 2 Jahre. Ebenso wurde die geplante Zufahrt bestätigt. 18)
Auf den 18. September ist die Niederschrift einer Beratung mit der Bungalowgemeinschaft am Brand datiert. Darin wird festgelegt, dass zukünftig in dem Gebiet keine Sickergruben mehr, sondern bestenfalls abflusslose Klärgruben erlaubt sein werden. Außerdem wurde über den Anschluss des Gebietes „Am Brand“ an das Abwassersystem des Ortes gesprochen. 21)
Am 13. Oktober teilt die Bergbehörde der Oberwasserdirektion Saale-Werra mit, dass die kommunalen Abwässer Gehlbergs nicht durch die Deponie abgeleitet werden dürfen.12)
In den Akten war ein Abnahmeprotokoll zur Deponie, in welchem bescheinigt wird: „Die Bauausführung entspricht dem Projekt“ und dass ein keine Mängel gäbe. Das ist sonderbar, denn das Projekt wurde nie begonnen – geschweige beendet.13)
Im Protokoll der Ratssitzung vom 4. Dezember taucht folgende Formulierung auf: „Der Rat der Gemeinde und die Mehrzahl der Bürger verspricht sich mit der territorialen Veränderung eine positive Entwicklung für unsere Gemeinde auf folgenden Gebieten: Entwicklung und weiterer Ausbau des Erholungswesens; Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung; soziale und technische Infrastruktur; kommunalpolitische Aufgaben…“7)
Mit der „Territorialen Veränderung“ war die Abkehr vom Landkreis Suhl hin zum Kreis Arnstadt gemeint. In der Gemeindevertretersitzung am 20.12. wurde dies offiziell beantragt. Neben dieser Forderung von grundsätzlicher Bedeutung beschäftigte man sich aber auch mit scheinbaren Banalitäten, wie den Telefonanschluss des Waldbads, die Instandsetzung des Hungertalteiches oder die Bewirtschaftung der Wiesen.8)
Am 5. Dezember lieferte die Kurverwaltung ihren Bericht an den Rat des Kreises Suhl. Vergleicht man diesen z. B. mit dem Informationsbericht zum III. Quartal 1988, so fallen einem dessen Kürze aber auch dessen Allgemeinplätze auf Abb. 1989-005 und 005).14)
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Am 20. Dezember wand sich der Bürgermeister an das Fernmeldeamt Suhl und stellte einen Antrag für einen Telefonanschluss im Waldbad. Ohne einen solchen könnte das Bad 1990 nicht eröffnet werden. 20)
1) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.9 . lfd. Nr. 441 . 11.08.1989
2) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 30.01.1989
3) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 30.05.1989
4) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 22.06.1989
5) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 07.07.1989
6) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 20.07.1989
7) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 04.12.1989
8) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 440 . 20.12.1989
9) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.9 . lfd. Nr. 436 . 22.05.1989
10) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.2 . lfd. Nr. 449 . 11.01.1989
11) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8 . lfd. Nr. 484 . 26.06.1989 . Bautechnische Lösung für die Müllhalde Gehlberg
12) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8 . lfd. Nr. 484 . 13.10.1989 . Bergbehörde Erfurt an Wasserwirtschaftsdirektion Saale-Werra; Gerastollen – Mülldeponie Gehlberg
13) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8 . lfd. Nr. 484 . 30.10.1989 . Abnahmeprotokoll Müllkippe Gehlberg
14) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.12. . lfd. Nr. 700 . 05..12.1989 . Abrechnung Plan der Aufgaben 1989
15) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.14. . lfd. Nr. 846 . 19.12.1990 . Abschlussbericht Abwasserstollen Gehlberg
17) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.14. . lfd. Nr. 617 . 11.01.1989 . Festlegungsprotokoll
18) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.13. . lfd. Nr. 694 . 12.09.1989 . Staatliche Gewässeraufsicht an Rat der Gemeinde
19) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8 . lfd. Nr. 638 . 14.04.1989 . Schreiben des Bürgermeisters an den Rat des Kreises
20) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8 . lfd. Nr. 638 . 20.12.1989 . Schreiben des Bürgermeisters an das Fernmeldeamt
21) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.8 . lfd. Nr. 534 . 18.09.1989 . Niederschrift über Beratung
22) Stadtarchiv Suhl . Signatur 3.4.11.13. . lfd. Nr. 597 . 08.02.1989 . Dokumentation der Straßen und Brücken im Bereich der Städte und Gemeinden